Krebsnetz - Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige zum Thema "Krebs"
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Untersuchungen

Viele Menschen meiden den Arztbesuch aus Angst vor der medizinischen „Mühle", in die man bei der Verdachtsdiagnose „Krebs" geraten kann. Sie vergessen dabei, dass die Untersuchungen notwendig sind, um folgende Fragen zu klären:

·         Wie ist der Allgemeinzustand des Patienten?

·         Handelt es sich wirklich um einen Tumor?

·         Wo sitzt der Tumor?

·         Um welche Krebsart handelt es sich?

·         Wie weit ist die Krebserkrankung fortgeschritten? Hat sie sich auf die Lymphknoten ausgedehnt? Gibt es weitere Metastasen?

·         Welche Behandlung wird den größten Erfolg bringen?

Nur eine gründliche Diagnostik ermöglicht eine sinnvolle Therapieplanung. Besteht der Verdacht auf einen Darmtumor, werden die notwendigen Untersuchungen eingeleitet. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Reihe der gängigsten Untersuchungsverfahren und ihre Bedeutung vor. Unter Berücksichtigung der durch sie erhaltenen Ergebnisse und Ihrer Gesamtsituation wird dann entschieden, welche therapeutischen Maßnahmen Ihnen am besten helfen.

Körperliche Untersuchung: Der Patient wird zunächst gründlich untersucht, wobei der Arzt auch den Mastdarm mit dem Finger austastet. Diese „digitale Exploration" verursacht vor allem dann Schmerzen, wenn der Patient verkrampft ist. Entspannung während der Untersuchung und genaues Befolgen der Anweisungen des Arztes kann diese „Prozedur" wesentlich erleichtern. Immerhin werden allein durch die Austastung des Mastdarms 60 Prozent aller Mastdarmtumore entdeckt.

Hämocculttest: Dieser Test weist schon geringste Mengen Blut im Stuhl nach. Eine etwa erbsengroße Stuhlprobe wird auf ein vorbehandeltes Feld gegeben. Bei Vorhandensein von Blut färbt sich das Feld blau an. Wichtig ist, dass nicht nur Blut zu einer Blaufärbung führen kann. Vor Durchführung eines Hämocculttests sind bestimmte Nahrungsvorschriften einzuhalten, um das Testergebnis nicht zu verfälschen: So dürfen beispielsweise weder hochdosiertes Vitamin C (>500 mg) noch große Mengen Blutwurst gegessen werden. Und selbst wenn Blut im Stuhl vorhanden ist, muss es nicht immer von einem Tumor stammen: Hämorrhoiden oder harmlose Verletzungen der Afterschleimhaut sind ebenfalls häufige Blutungsquellen.

Darmspiegelung: Voraussetzung für diese Untersuchung ist eine gründliche Reinigung des Darmes, die schon am Tag vorher beginnen muss. Während der Darmspiegelung wird vom After her ein Rohr in den Darm eingeführt, um Unregelmäßigkeiten der Darmschleimhaut erkennen zu können. Während derselben Sitzung ist die Entnahme von verdächtigem Gewebe (Biopsie) möglich, das anschließend mikroskopisch beurteilt werden kann. Wird nur der Mastdarm untersucht, spricht man von einer Rektoskopie, dagegen von einer Koloskopie, wenn der Dickdarm (mit einem biegsamen Katheter) inspiziert werden soll.

Kolonkontrasteinlauf: Hier wird der Darm mit einem Kontrastmittel (meist Bariumsulfat) gefüllt. Kontrastmittel sind Substanzen, die von Röntgenstrahlen nicht so gut durchdrungen werden wie die menschlichen Organe. Daher werden beispielsweise mit Kontrastmittel angefüllte Hohlräume sichtbar. Im Fall des Kolonkontrasteinlaufs wird das Kontrastmittel vom After her verabreicht. So werden insbesondere Wandunregelmäßigkeiten gut sichtbar. Einengungen oder Aussparungen deuten auf einen Tumor hin, werden aber manchmal auch durch gutartige Schleimhautwucherungen (Polypen) verursacht.

Laboruntersuchungen: Bluttests können Aufschluss über den Allgemeinzustand sowie die Funktionen von einzelnen Organen wie Nieren und Leber geben. Außerdem werden manchmal die sogenannten Tumormarker bestimmt. Es handelt sich hierbei um Stoffe, die vom Tumor selbst stammen und vom menschlichen Körper als fremd erkannt werden (=Tumorantigene). Tumormarker sind jedoch nicht bei allen Darmkrebspatienten vorhanden und können auch beim Gesunden vorkommen. Daher eignen sie sich eher für die Kontrolle des Krankheitsverlaufes als für die Diagnose. Tumormarker werden vorzugsweise im Rahmen der Krebsnachsorge bestimmt, um ein Wiederaufflackern der Krebserkrankung rechtzeitig erkennen zu können. Ein für den Darmkrebs wichtiger Tumormarker ist das CEA (carcino-embryonales Antigen).

Ultraschalluntersuchung (Sonographie): Die Sonographie macht innere Organe sichtbar. Manche Veränderungen lassen indirekt auf das Vorhandensein von Tumoren schließen. Die Ultraschalluntersuchung der Leber kann Tochtergeschwülste (= Metastasen) des Tumors sichtbar machen. Lymphknoten, die wegen der Einwanderung von Krebszellen oder aufgrund einer Entzündung vergrößert sind, können sonographisch ebenfalls gut erfasst werden. Die Untersuchung mit Ultraschall hat den Vorteil, dass sie beliebig oft wiederholt werden kann, da die Patienten keiner schädlichen Strahlenbelastung ausgesetzt sind.

Computertomographie (CT): Die Computertomographie ist ein aufwendiges Verfahren, mit dem Schnittbilder von allen Körperregionen hergestellt werden können. Anders als das normale Röntgenbild zeigen sie den Bauch im Querschnitt. Dieses Verfahren wird angewendet, um zusätzliche Informationen zu erhalten. Im Computertomogramm können die Ausdehnung des Tumors und seine Beziehung zu den Organen bzw. Strukturen in der Nachbarschaft dargestellt werden. Der Chirurg erhält dadurch wichtige Hinweise darüber, ob der Tumor operativ entfernt werden kann und wie umfangreich die Operation sein wird. Metastasen und vergrößerte Lymphknoten werden durch die Computertomographie ebenfalls dargestellt.

 


 

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