Krebsnetz - Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige zum Thema "Krebs"
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Schwarzer Freitag

„Da stehst du Freitagnachmittag und hast Krebs ...". Vorher war ich kerngesund; die Krankheit traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Als der Arzt mir die Diagnose mitteilte, war ich innerlich total aufgeregt, so dass ich es vermied, den Arzt Konkretes zu fragen. Ich traute mich nicht einmal zu fragen, ob es Krebs ist. Aber die Art und Weise des Arztes zeigte mir, dass es etwas Ernstes ist.

In solch einer Situation vermeiden selbst die Ärzte konkrete Aussagen, sie reden um den Brei herum. Wieder andere wissen mit Morbus Hodgkin nichts anzufangen, was zu noch größerer Verunsicherung der Patienten führt.

Ein Blick ins medizinische Lexikon ist schockierend: „Krebsart mit tödlichem Ausgang"; „Patienten sterben am Siechtum"; „keine Behandlungsmöglichkeit".

Diese Stichworte genügen um zu denken: Es ist aus. Feierabend, wie ein Todesurteil. Mit diesem Gefühl nach der Diagnose stand ich dann völlig allein gelassen da. Die Fragen, die man sich stellt, gehen nicht weg, sie lähmen jegliche Aktivität.

Was mach ich jetzt nur? Wie sag ich es meinen Freunden? Kann ich so eine Nachricht überhaupt jemandem erzählen?

Man gerät in die medizinischen Mühlen und steht diesem Apparat ziemlich hilflos gegenüber.

Jeder geht nun anders mit der so plötzlich entstandenen Situation um. Der eine will nur erzählen und erzählen, am besten jedem, der ihm über den Weg läuft, ein anderer wiederum sagt gar nichts oder nichts Konkretes. Oder man vermeidet den Gedanken an die Krankheit, man beschönigt, macht Witzchen oder spricht in sarkastischer Form über die Dinge.

Im Umgang mit anderen Menschen wird man sensibel, man wartet ab, ja glaubt sogar, dass andere einem die Krankheit ansehen können. Dies führt zu noch größerer Unsicherheit, man fühlt sich stigmatisiert und ist nicht mehr in der Lage, auf andere zuzugehen. Dabei sind die anderen im Umgang mit der Krankheit noch unsicherer. Man muss die Dinge ansprechen, um die es geht, nicht verheimlichen.

Die quälendste Frage aber bleibt: Wieso ich? Man sucht nach Erklärungen: der Lebenswandel, die Krankheit als gerechte Strafe sozusagen, oder die Umweltverschmutzung. Ja, man glaubt, einzelne Erlebnisse für die Krankheit verantwortlich machen zu können. Die Aussage der Ärzte, dass es jeden treffen kann, da man nicht weiß, woher es kommt, tröstet nur wenig.

Zu diesen Problemen kommt die Angst vor der Operation, vor den Medikamenten, vordem „Schlechtgehen". Nie kann man genau wissen, ob man in den richtigen  Händen ist.

Die Krankheit ist vor allem eine Herausforderung, es doch zu schaffen, das Ganze durchzustehen, einfach sich selbst zu beweisen, dass man es schaffen kann, auch wenn es das Schwerste ist, was es gibt.

 


 

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