Krebsnetz - Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige zum Thema "Krebs"
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Diagnosen - Karzinome im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich - Psychologische Hilfe
 

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Wo erhalten Sie Informationen und Rat?

Das Gesicht ist für uns Menschen das Medium, durch welches wir viele unserer Gefühle, seien es Freude, Trauer oder auch Angst, ausdrücken. Im Gesicht spiegelt sich, so sagt man, unsere Seele wider. Es ist daher zu verständlich, das die erste Reaktion auf die Mitteilung des Arztes, er müsse im Gesichtsbereich operieren, Ablehnung, Schock, ja Angst und Verzweiflung ist.

Wie werde ich aussehen? Wie werden mich die Leute anstarren? Wie werde ich essen können? Fragen, die den einzelnen Patienten, aber auch dessen Angehörige schon vor seiner Operation beschäftigen und auch belasten. Was kann ich also als Patient tun, um diese seelische Krisensituation zu bewältigen? Welche Wege kann ich einschlagen, welche Maßnahmen ergreifen, um nicht in vollkommene Isolation, in ein Außenseiterdasein zu geraten?

Es gibt verschiedene psycho-soziale Hilfsangebote, und ganz allgemein lässt sich sagen, dass Sie diese ruhig wahrnehmen und nicht versuchen sollten, auf Biegen und Brechen mit der Situation allein fertig zu werden. Sie haben vielleicht schon einmal davon gehört, dass sich Krebspatienten in Selbsthilfegruppen zusammenschließen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Sie versuchen so, ihre Probleme zu meistern, seien sie persönlicher, sozial-rechtlicher oder medizinischer Art. Hier trifft der einzelne Patient einen Personenkreis an, der - da er selbst betroffen ist - auch für ihn eintritt und ihm bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft helfen kann.

Die Adressen der verschiedenen Hilfsorganisationen und Selbsthilfegruppen erhalten Sie zum Beispiel bei der Deutschen Krebshilfe.

Unser Sozialstaat bietet Ihnen Hilfen an, die Ihnen rechtlich zustehen. Nachdem Sie zunächst einmal einige Zeit in der Klinik, in der Sie operiert worden sind, betreut wurden, kommt die Zeit nach der Entlassung auf Sie zu. Vielleicht können Sie schon vor der Operation Kontakt mit dem Sozialarbeiter der Klinik aufnehmen, der Ihnen über die sozialrechtlichen Möglichkeiten Auskunft geben kann. So können Sie z. B. ärztliche und zahnärztliche Behandlung in Anspruch nehmen und nicht nur einen Zahnersatz beantragen, sondern auch, soweit es notwendig ist, eine häusliche Krankenpflege oder eine Haushaltshilfe. Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn der Sozialarbeiter oder auch die zuständigen Beamten auf den Ämtern Ihnen sogenannte „Körperersatzstücke" anbieten, die z. B. als Gesichtsplastik Ihre körperliche Behinderung ausgleichen sollen. In der Beamtensprache gibt es leider oft Ausdrücke, die wir nicht nur als ungewöhnlich, sondern sogar als brutal, gefühllos empfinden.

Sie sollten auch das Angebot einer Rehabilitation annehmen. Wenn Sie z. B. bisher einen Beruf ausgeübt haben, in dem Sie sehr viel reden und mit Menschen umgehen mussten. Ihnen dieses aber nach der Operation zu schwer fällt, sei es aus physischen oder psychischen Gründen, sollten Sie vielleicht über eine berufliche Umschulung und eine berufliche Rehabilitation nachdenken. Auch in diesem Bereich gibt es umfangreiche Hilfsmöglichkeiten. Das wichtigste Ziel der gesamten sozialrechtlichen Hilfe ist es. Ihnen die Chance zu geben, so gut wie möglich Ihr alltägliches Leben wiederaufzunehmen. Dabei soll Ihnen so weit wie möglich Hilfestellung gegeben werden.

 


 

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