Krebsnetz - Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige zum Thema "Krebs"
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Diagnosen - Bronchialkarzinom - Diagnostik
 

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nicht-kleinzellige Bronchialkarzinome

kleinzellige Bronchialkarzinome

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Untersuchungen

Viele Menschen meiden den Arztbesuch aus Angst vor der medizinischen „Mühle", in die man bei der Verdachtsdiagnose „Krebs" geraten kann. Sie vergessen dabei, dass die Untersuchungen notwendig sind, um folgende Fragen zu klären:

·         Wie ist der Allgemeinzustand des Patienten?

·         Handelt es sich wirklich um einen Tumor?

·         Wo sitzt der Tumor?

·         Um welche Krebsart handelt es sich?

·         Wie weit ist die Krebserkrankung fortgeschritten? Gibt es Metastasen?

·         Wie groß ist die Leistungsreserve der Lunge?

·         Welche Behandlung wird den größten Erfolg bringen?

Nur eine gründliche Diagnose ermöglicht eine sinnvolle Therapieplanung.

Besteht der Verdacht auf ein Bronchialkarzinom, werden die notwendigen Untersuchungen eingeleitet, die zum Teil auch ambulant durchgeführt werden können. Der Verlauf und die Wahl der Untersuchungen hängen zum einen von den Symptomen ab, über die Sie klagen, und zum anderen von den zwischenzeitlich erhobenen Befunden. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Reihe der häufigsten Untersuchungsverfahren und ihre Bedeutung vor.

Körperliche Untersuchung: Zunächst müssen Sie gründlich körperlich untersucht und nach möglichen Risikofaktoren gefragt werden. Verstehen Sie die Fragen nach Ihren persönlichen Risikofaktoren aber keinesfalls als Vorwurf bezüglich einer falschen Lebensführung. Vielmehr sollen Ihre Informationen dem Arzt helfen, die richtige Diagnose zu stellen.

Laboruntersuchungen: Bluttests können Aufschluss über den Allgemeinzustand sowie die Funktionen von einzelnen Organen wie Nieren und Leber geben. Außerdem werden manchmal die sogenannten Tumormarker bestimmt. Es handelt sich hierbei um Stoffe, die vom Tumor selbst stammen und vom menschlichen Körper als fremd erkannt werden (=Tumorantigene). Auch Bronchialkarzinome produzieren gelegentlich Tumormarker, die dann im Blut nachgewiesen werden können. Sie werden bezeichnet mit CEA (carcinoembryonales Antigen), NSE (neuronenspezifische Enolase) und SCC (squamous cell carcinoma) Antigen. Tumormarker sind jedoch nicht bei allen Patienten mit einem Bronchialkarzinom vorhanden und können auch bei Gesunden vorkommen. Ihr Vorhandensein kann die Diagnose also allenfalls ergänzen, ihre Abwesenheit im Blut kann umgekehrt ein Karzinom keinesfalls ausschließen.

Bei der Untersuchung von Sputum (durch tiefes Abhusten gewonnener Bronchialschleim), der insbesondere morgens nach dem Aufwachen gewonnen wird, können eventuell Krebszellen gefunden werden, die die Verdachtsdiagnose erhärten.

Bronchoskopie: Bei Verdacht auf ein Bronchialkarzinom gehört heute die Bronchoskopie zur wichtigen Standarddiagnostik. Dabei wird ein biegsames Rohr über die Nase in die Luftröhre bis in die Bronchien vorgeschoben. Ein optisches System aus Glasfasern erlaubt die Betrachtung der Schleimhäute. Mit dem Gerät ist auch die Entnahme von Gewebsproben (Biopsien) möglich, die dann mikroskopisch untersucht werden. Auf diese Weise kann der Arzt die definitive Diagnose stellen. Im gleichen Untersuchungsgang kann er auch Sekret aus tiefen Bronchialabschnitten absaugen und ähnlich wie Sputum unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersuchen.

Mediastinoskopie: Unter Vollnarkose wird durch einen kleinen Schnitt über dem Brustbein ein Gerät mit einem optischen System in den mittleren Brustraum (Mediastinum) vorgeschoben. Durch das röhrenförmige Gerät können verdächtige Lymphknoten entfernt und einer feingeweblichen (histologischen) Untersuchung zugeführt werden.

Lungenfunktionsprüfung: Die Lungenfunktionsprüfung zeigt, ob bei evtl. Entfernung eines Lungenteils oder sogar eines ganzen Lungenflügels genügend Reserve zum Atmen übrig bleiben wird.

Röntgenaufnahmen: Es werden Röntgenaufnahmen des Brustkorbs angefertigt, auf denen oft schon verdächtige Bezirke festgestellt werden können. Weitere Aufnahmen von anderen Körperregionen können im Rahmen der Metastasensuche notwendig werden.

Ultraschalluntersuchung (Sonographie): Die Sonographie stellt die inneren Organe wie Leber, Nieren, Nebennieren, Milz und Lymphknoten dar, wobei speziell nach Tochtergeschwülsten (Metastasen) gesucht wird. Insbesondere werden auch der Bauchraum und der Hals mit Ultraschall betrachtet. Die Ultraschalluntersuchung des Herzens kann Aufschluss über die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels geben, denn durch den Zigarettenkonsum werden außer den Bronchien auch die Koronararterien im Sinne einer Koronarsklerose geschädigt. Die Untersuchung mit Ultraschall kann beliebig oft wiederholt werden, da die Patienten keiner schädlichen Strahlenbelastung ausgesetzt sind.

Computertomographie (CT): Die Computertomographie ist ein aufwändiges Verfahren, mit dem Schnittbilder von allen Körperregionen hergestellt werden können. Sie ist besonders hilfreich zum Ausschluss von Metastasen im Kopf-, Brust- und Bauchbereich. Im Computertomogramm können die Ausdehnungen des Tumors und seine Beziehung zu den Organen bzw. Strukturen in der Nachbarschaft dargestellt werden. Der Chirurg erhält dadurch wichtige Hinweise darüber, ob der Tumor operativ entfernt werden kann, ob bereits lebenswichtige Organe von der Krankheit erfasst worden sind und wie umfangreich die Operation sein wird. Metastasen und vergrößerte Lymphknoten können durch die Computertomographie ebenfalls genau dargestellt und vermessen werden. Dies ist hilfreich, um das Ansprechen auf Radiotherapie oder Chemotherapie genau verfolgen zu können.

Skelettszintigramm: Mit dieser Suchmethode können Tumorabsiedlungen in den Knochen (Knochenmetastasen) dargestellt werden. In Ergänzung mit Röntgenaufnahmen kann dann entschieden werden, ob die Metastasen operiert oder bestrahlt werden müssen, um einem Knochenbruch (Fraktur) vorzubeugen.

 


 

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