Krebsnetz - Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige zum Thema "Krebs"
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Tumornachsorge

Jede Krebsbehandlung ist ohne Tumornachsorge unvollständig. Diese hat zur Aufgabe:

·      ein Wiederauftreten der Krankheit (Tumorrezidiv) rechtzeitig zu erkennen,

·      Begleit- oder Folgeerkrankungen festzustellen und zu behandeln sowie

·      dem Patienten bei seinen physischen, psychischen und sozialen Problemen zu helfen.

Die Nachsorgetermine werden entweder mit dem behandelnden Krankenhaus oder dem Hausarzt vereinbart und müssen unbedingt eingehalten werden. Bei Morbus-Hodgkin-Patienten werden die Untersuchungen im Allgemeinen in den ersten zwei Jahren alle drei Monate, nach zwei Jahren alle vier Monate und dann in größeren Abständen durchgeführt. Diese Zeiträume sind aber nur Richtwerte, die individuellen Nachsorgetermine legt Ihr behandelnder Arzt aufgrund der jeweiligen letzten Befunde fest. Im Falle eines Rezidivs gehen die Nachsorgetermine immer auf die kürzesten Abstände zurück, d. h. der Patient muss alle drei Monate vorstellig werden.

Im Mittelpunkt der einzelnen Nachsorgeuntersuchungen stehen die Besprechung mit dem Patienten, Fragen nach dem bisherigen Verlauf der Erkrankung, nach dem Befinden usw. (Anamneseerhebung) und die regelmäßige körperliche Untersuchung.

Zusätzlich erfolgen Laboruntersuchungen des Blutes, Röntgenaufnahmen der Lunge und Ultraschalluntersuchungen, um ein eventuelles Wiederauftreten der Krankheit festzustellen. Bei Verdacht auf ein Rezidiv sollte eine Computertomographie durchgeführt werden.

Nach Abschluss der Primärtherapie empfiehlt es sich häufig, eine Anschlussheilbehandlung zu beginnen. Dafür gibt es speziell eingerichtete Nachsorgekliniken, in denen Sie wieder zu Kräften kommen können. Wenn Sie in Ihre häusliche Umgebung zurückgekehrt sind, kann der Kontakt zu ebenfalls Betroffenen, die Sie z. B. in einer Selbsthilfegruppe finden, eine große Hilfe sein, da diese die Probleme aus eigener Erfahrung kennen und mit Rat und Tat helfen können. Die Rückkehr in den Alltag ist nicht immer leicht und vielfach eine große Herausforderung für den Krebskranken. Angehörige, Freunde, Kollegen, Arzt und eventuell auch andere berufliche Helfer (z.B. Sozialarbeiter oder Mitarbeiter von Beratungsstellen) können Sie dabei unterstützen. In vielen Fällen ist es möglich und auch wünschenswert, dass Sie weiterhin berufstätig sind. Auch für diesen Bereich gibt es spezielle Hilfen, um mögliche krankheitsbedingte Nachteile wenigstens teilweise auszugleichen.

Wichtig ist, dass Sie über die verschiedensten Unterstützungsmöglichkeiten und -angebote gut informiert sind, denn dies ist die Voraussetzung dafür, dass Sie die Entscheidung für die Gestaltung Ihres weiteren Lebens treffen können. Nehmen Sie die Hilfen, die Ihnen angeboten werden, in Anspruch.

Angstbewältigung

Die Lebenssituation nach Beendigung der Therapie ist entsprechend der Persönlichkeit und den Lebensumständen des einzelnen individuell sehr unterschiedlich.

Die Diagnose Krebs ist für viele ein solcher Schock, eine so grundsätzliche Infragestellung des bisherigen Lebensgefühls und der bisherigen Lebensführung, dass dies neben den körperlichen Leiden und Beschwerden eine zusätzliche psychische Belastung bedeutet und massive Probleme verschiedenster Art aufwirft.

Die Ärzte bieten im Rahmen ihrer Möglichkeiten Unterstützung, die aber begrenzt ist. Zudem sind sie nicht mit allen Aspekten z. B. organisatorischer Art vertraut, die die neue Situation aufwirft. Hier können die Sozialdienste der Krankenhäuser zu Rate gezogen werden. Doch auch das reicht nicht immer, um den Betroffenen den nötigen Halt zu geben.

Selbsthilfegruppe

In vielen Städten haben sich aus privater Initiative Selbsthilfegruppen gebildet. Sie bestimmen die Thematik, ihre Organisationsstruktur und alles weitere selbst. Meist treffen sie sich in zweiwöchentlichem oder monatlichem Turnus. In Selbsthilfegruppen finden sich Menschen zusammen, die versuchen, ein gemeinsames Problem in den Griff zu bekommen. Bei Krebsselbsthilfegruppen reicht das Spektrum von der Lösung praktischer Probleme des Alltags bis hin zur Besprechung von grundsätzlichen Lebensfragen.

Selbsthilfegruppen sollen die Möglichkeit bieten, über seelische Nöte und persönliche Schwierigkeiten zu sprechen. Gegen die Angst, die die Krankheit mit sich bringt, hilft das Gespräch mit anderen Menschen. Am einfachsten ist dies mit ebenfalls Betroffenen, die den Schmerz und das Leid kennen und ohne Scheu darüber reden können. Die Möglichkeit, Ängste und persönliche Fragen zu äußern, ohne befürchten zu müssen, andere damit zu belasten, wird meist als sehr positiv und entlastend erlebt. Darüber hinaus haben solche Gruppen die Funktion, Neuerkrankte aufzunehmen, zu beraten und zu unterstützen.

Psychotherapie

Nach wie vor gehen die Meinungen darüber auseinander, welche Rolle psychischen Komponenten für das Entstehen von Krebs zugeschrieben werden kann. Es ist aber außer Zweifel, dass die Gesundung auch mitgetragen wird von Lebensmut und -Zuversicht. Gerade diese Zuversicht geht angesichts des tödlichen Schreckens, den die Krankheit auslöst, oft erst einmal verloren.

Begriffen wie Depression haftet für manche noch immer ein Stigma an, so dass sie sich schämen, an Hilfe in dieser Hinsicht auch nur zu denken. Und das, obwohl das ganze Grundgerüst des Lebens durcheinandergewirbelt ist. Mit einem kranken Körper geht man zum Arzt. Warum sollte man einer erschütterten, verunsicherten Seele nicht auch professionelle Hilfe gönnen? Selbst die Krankenkassen erkennen diese Notwendigkeit an. Es empfiehlt sich, nach Abstimmung mit dem behandelnden Arzt Erkundigungen bei seiner Krankenkasse einzuziehen, aber generell hat man die Möglichkeit, nach einer geeigneten Psychotherapeutin, einem geeigneten Psychotherapeuten zu suchen. Das heißt, man kann mehrere Gespräche mit verschiedenen Therapeuten führen, bevor man sich entscheidet. Die Kosten der Therapie, in der Regel bis zu 50/80 Stunden - auf Antrag auch länger-, werden von den Kassen übernommen.

 


 

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