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Diagnosen - Mammakarzinom - Einführung II
 

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Brustkrebs – Entstehung

Manche Menschen, die mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert werden, fragen sich: Warum habe ausgerechnet ich Krebs? oder: Was habe ich falsch gemacht?

Zunächst einmal: An Brustkrebs zu erkranken, ist keine Frage der „Schuld" oder des falschen Handelns, und es ist auch kein unabwendbares Schicksal, in das man sich fügen muss. Die Ursachen des Brustkrebses - wie die Krebskrankheiten überhaupt - sind noch weitgehend unerforscht. Aus statistischen Erhebungen lassen sich jedoch bestimmte Risikofaktoren ableiten, die die Gefahr einer Brustkrebserkrankung erhöhen. Dies wiederum bedeutet nicht, dass jede Frau, auf die ein oder sogar mehrere Risiken zutreffen, zwangsläufig erkranken muss.

Aber: Trifft auch nur einer dieser Faktoren auf Sie zu, sollten Sie sich - zusätzlich zur monatlichen Selbstuntersuchung -unbedingt regelmäßig von Ihrem Arzt untersuchen lassen! Erhöhte Risiken haben Frauen,

·         deren nahe Verwandte (Mutter/Schwestern) Brustkrebs hatten,

·         die bereits früher an Brustkrebs erkrankt waren,

·         die älter als 50 Jahre sind (allgemeines Altersrisiko),

·         die eine Problem-Mastopathie haben. Dies ist anzunehmen,

·         wenn beim Abtasten eine besonders knotige Brustdrüsenveränderung festgestellt wurde,

·         in der Mammographie zahlreiche Mikroverkalkungen gefunden worden sind oder

·         eine operative Gewebsprobe mikroskopische

·         Zeichen für ein erhöhtes Entartungsrisiko ergeben hat.

Übrigens muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass auch Männer an Brustkrebs erkranken können. Im Vergleich zu der Zahl der betroffenen Frauen ist ihr Anteil zwar sehr gering, aber 1996 verstarben immerhin 143 Männer an diesem Tumor.

Früherkennung

Die wichtigste Rolle und die größte Chance im Kampf gegen den Brustkrebs spielt nach wie vor die Früherkennung. Die gesetzlichen Krankenkassen gewähren den bei ihnen versicherten Frauen ab dem 30. Lebensjahr einmal im Jahr eine kostenlose Früherkennungsuntersuchung auf Brustkrebs, bei der der Arzt Ihres Vertrauens Ihre Brüste und die Achselhöhlen gründlich abtastet. Diese Früherkennungsuntersuchungen sollten von allen Frauen regelmäßig in Anspruch genommen werden, ganz besonders aber von solchen, die erhöhte Risiken haben.

Allerdings soll bei dieser Gelegenheit auf eines nachdrücklich hingewiesen werden: Viele Menschen sind der Meinung, Früherkennungsuntersuchungen würden vor dem Ausbruch der Krankheit schützen, seien also „Vorsorge- oder Vorbeugeuntersuchungen". Dies trifft nicht zu. Richtig ist vielmehr: Bei der regelmäßigen Kontrolle besteht die Chance, dass eine sich heranbildende Geschwulst so rechtzeitig erkannt wird, dass die Erkrankung geheilt werden kann, bevor sie sich ausbreitet und lebensbedrohlich wird.

Nach übereinstimmenden Ergebnissen internationaler Untersuchungen haben Frauen, bei denen der Tumor bei einer Größe unter 1 cm entdeckt worden war, eine über 98prozentige Überlebensrate von mehr als fünf Jahren nach der Operation.

Die zuverlässigste Überwachung ist nach wie vor die Mammographie, eine spezielle röntgenologische Brustuntersuchung, die es erlaubt, viele Fälle in einem günstigen Frühstadium zu entdecken. Experten empfehlen, etwa mit 35 Jahren eine Basis-Mammographie vornehmen zu lassen und danach die Untersuchung in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Frauen, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht, sollten alle ein bis zwei Jahre zur Mammographie gehen.

Mit der Mammographie lassen sich in mehr als 90 Prozent der Fälle Vorstadien von Brustkrebs oder die Erkrankung im Frühstadium erkennen. Nur bei einem kleinen Prozentsatz zeichnen sich Tumoren nicht mammographisch ab oder können sich im dichten Drüsengewebe verstecken und bleiben auch für die Mammographie eine Zeit lang unerkennbar. In manchen Fällen kann die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) weiterhelfen.

Darüber hinaus sollte jede Frau einmal im Monat Ihre Brüste selbst auf Knoten und Veränderungen hin untersuchen.

Der beste Zeitpunkt ist innerhalb der ersten zehn Tage nach der Periode, am besten beim Baden, Duschen oder Eincremen (die nasse bzw. eingecremte Haut erleichtert das Abtasten). Sollte Ihnen bei Ihrer Tastuntersuchung irgendetwas seltsam oder verdächtig vorkommen, gehen Sie unverzüglich zum Arzt. Eines sollten Sie jedoch wissen: Die bei der Selbstuntersuchung entdeckten Knoten sind bei jungen Frauen in achtzig Prozent der Fälle gutartige Veränderungen. Dennoch ist eine Klärung durch eine Untersuchung beim Frauenarzt unerlässlich.

Selbstuntersuchung der Brust

Es gibt verschiedene Methoden der Selbstuntersuchung der Brust. Ihre körperlichen Gegebenheiten sind hierfür entscheidend. Fragen Sie Ihren Arzt, welche die für Sie geeignetste ist und welches Vorgehen er Ihnen empfiehlt.

Im Folgenden beschreiben wir Ihnen beispielhaft eine Vorgehensweise.

·         Stellen Sie sich vor den Spiegel, die Hände auf den Hüften. Beobachten Sie: Hat sich die Brustgröße auffallend verändert oder die Lage (höher, tiefer)? Unterscheidet sich eine Brust ungewöhnlich von der anderen?

·         Heben Sie die Arme: Folgen die Brüste der Bewegung? Ist die Höhe der Brustwarzen gleichmäßig?

·         Auf dem Rücken liegend: Strecken Sie den Arm auf der Seite, die untersucht werden soll, kräftig nach hinten, oder legen Sie die Hand unter den Kopf. Tasten Sie die Brust sanft mit der Handfläche ab. Halten Sie dabei die Finger gerade und geschlossen. Gehen Sie systematisch vor: einmal vom Brustbein zur Brustmitte, dann von außen zur Brustmitte. Anschließend parallel von unten nach oben und von oben nach unten. Vergessen Sie nicht die mittleren Bezirke um den Warzenhof. Auch die Achselhöhle und das Gewebe zwischen Brust und Achselhöhle abtasten.

·         Im Sitzen oder Stehen: Legen Sie die Hand unter die Brust, und heben Sie die Brust leicht an. Fühlen Sie mit der anderen Hand die Brust streichend und tastend ab. Prüfen Sie, ob sich aus den Brustwarzen eine Absonderung herausdrücken lässt.

 


 

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