Krebsnetz - Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige zum Thema "Krebs"
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Untersuchungen

Viele Menschen meiden den Arztbesuch aus Angst vor der medizinischen „Mühle", in die man bei der Verdachtsdiagnose „Krebs" geraten kann. Sie vergessen dabei, dass die Untersuchungen notwendig sind, um folgende Fragen zu klären:

·         Wie ist der Allgemeinzustand des Patienten?

·         Handelt es sich wirklich um einen Tumor?

·         Wo sitzt der Tumor?

·         Um welche Krebsart handelt es sich? Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten? Hat sie sich auf die Lymphknoten ausgedehnt? Gibt es weitere Metastasen?

·         Welche Behandlung wird den größten Erfolg bringen?

Nur eine gründliche Diagnose ermöglicht eine sinnvolle Therapieplanung. Besteht der Verdacht, dass eine Brustkrebserkrankung vorliegt, werden die notwendigen Untersuchungen eingeleitet, um eine eindeutige Diagnose zu erhalten. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Reihe der gängigsten Untersuchungsverfahren und ihre Bedeutung vor. Unter Berücksichtigung aller Ergebnisse und der Gesamtsituation der Patientin wird dann entschieden, welche therapeutischen Maßnahmen Ihnen am besten helfen.

Körperliche Untersuchung: Zunächst muss die Patientin gründlich körperlich untersucht und nach möglichen Risikofaktoren gefragt werden. Die in diesem Gespräch ermittelten Informationen sollen dem Arzt helfen, die richtige Diagnose zu stellen

Laboruntersuchungen: Bluttests können Aufschluss über den Allgemeinzustand sowie über die Funktionen von einzelnen Organen wie Nieren und Leber geben. Diese Routineuntersuchungen werden auch im Hinblick auf die Narkose gemacht.

Tastuntersuchung: Zur klinischen Untersuchung gehört vor allem die gründliche Tastuntersuchung der Brüste zur Beurteilung des Primärtumors. Auch die Achselhöhlen werden auf möglicherweise vorhandene Lymphknotenmetastasen hin abgetastet.

Mammographie: Die Mammographie ist eine spezielle röntgenologische Brustuntersuchung und soll dem Arzt Klarheit geben, ob eine Brustkrebserkrankung vorliegt. Die Strahlenbelastung ist bei den modernen Mammographiegeräten für die Patientin sehr gering.

Ultraschalluntersuchung (Sonographie):Die Sonographie macht innere Organe wie Leber, Nieren, Nebennieren, Milz und Lymphknoten sichtbar. Manche Veränderungen lassen indirekt auf das Vorhandensein von Tumoren schließen. Hat bei einer Patientin die Mammographie noch keine eindeutige Diagnose ergeben, kann die Ultraschalluntersuchung der Brust zu Hilfe genommen werden. Ergänzend erfolgt auch eine Ultraschalluntersuchung des Oberbauches, bei der speziell nach Tochtergeschwülsten (Metastasen) in der Leber gesucht wird. Dieses Untersuchungsverfahren hat den Vorteil, dass es beliebig oft wiederholt werden kann, da es die Patientin keiner schädlichen Strahlenbelastung aussetzt.

Röntgenuntersuchung: Röntgenaufnahmen der Lunge werden angefertigt, um auf die Narkose vorzubereiten und um nach Metastasen in der Lunge zu suchen.

Skelettszintigramm: Mit dieser Suchmethode können Tumorabsiedlungen in den Knochen (Knochenmetastasen) dargestellt werden. In Ergänzung mit Röntgenaufnahmen kann dann entschieden werden, ob die Metastasen operiert oder bestrahlt werden müssen, um einem Knochenbruch (Fraktur) vorzubeugen.

Kernspintomographie (MR): Dieses aufwendige Untersuchungsverfahren, das im Gegensatz zu Röntgentechniken mit Magnetfeldern arbeitet, findet in der Brustkrebsdiagnostik seltener Anwendung. Es kann erforderlich werden, wenn die vorhergehenden, routinemäßigen Untersuchungen keinen klaren Befund ergeben haben.

Biopsie: Wenn die zuvor beschriebenen Verfahren keine Diagnose erbracht haben, kann es erforderlich sein, eine Feinnadelbiopsie des Brustknotens durchzuführen. Dabei entnimmt der Arzt mit einer feinen Nadel Zellen aus dem verdächtigen Bezirk, die dann unter dem Mikroskop genau untersucht werden (Zytologie).Die endgültige Sicherung der Diagnose in jedem Verdachtsfall kann nur durch eine Gewebeentnahme (Biopsie) mit anschließender mikroskopischer Gewebeuntersuchung (histologische Untersuchung) des Brustknotens erfolgen: Der operativ entfernte Knoten wird im sogenannten Schnellschnitt auf seine Bösartigkeit hin untersucht. Von diesem Ergebnis hängen alle weiteren Behandlungsschritte ab. Die Biopsie ist ein ungefährliches Untersuchungsverfahren. Die zuweilen geäußerte Befürchtung, bei der Entnahme könnten Tumorzellen „ausgeschwemmt" werden, die dann Metastasen bilden, ist im wesentlichen unbegründet.

Nach der Diagnose

Es soll an dieser Stelle ein Wort über die psychischen Belastungen gesagt werden, denen Patienten, die zunächst mit dem Verdacht und später mit der Diagnose „Krebs" konfrontiert werden, ausgesetzt sind: Viele haben davon berichtet, dass sie anfangs "in ein schwarzes Loch gefallen" sind. Vielen Frauen, die sich der Diagnose Brustkrebs stellen müssen, wird es genauso ergehen, und auch Sie fragen sich vielleicht, warum es ausgerechnet Sie trifft.

Bei Brustkrebspatientinnen muss man einen weiteren Aspekt bedenken, der die Gesamtsituation für die betroffene Frau und ihre Angehörigen, ihre Freunde noch schwieriger werden lässt: Die Angst vor der bevorstehenden Operation - vor allem in den Fällen, in denen nicht brusterhaltend operiert werden kann -, wird vielfach begleitet werden von der Angst vor dem Verlust der weiblichen Identität, von der Angst, „keine richtige Frau" mehr zu sein. Es werden sich Gedanken einstellen wie etwa „Wie wird mein Partner auf die körperliche Veränderung reagieren? Werde ich selbst lernen können, damit umzugehen?" Einige Ratschläge sollen Ihnen helfen, mit diesen psychischen Belastungen fertig zu werden. Manches wird sich für Sie jetzt vielleicht noch unrealistisch anhören, aber nach einiger Zeit werden Sie sehen, dass es funktioniert.

·         Werden Sie im Kampf gegen die Krankheit Partnerin Ihres Arztes. Besprechen Sie mit ihm die Behandlungsstrategie und fragen Sie nach allem, was Ihnen unklar ist.

·         Denken Sie an die Menschen und Dinge, die Ihnen in der Vergangenheit Kraft und Hoffnung vermittelt haben, und versuchen Sie, Ihre Zeit mit diesen Menschen oder Dingen zu verbringen.

·         Sollte Ihnen die Brust wirklich abgenommen werden müssen, denken Sie daran: Das Wichtigste an Ihnen ist Ihr inneres Wesen. Es ist fatal, dass Äußerlichkeiten so viel Bedeutung beigemessen wird, denn was wirklich zählt, ist der innere Wert eines Menschen. Die Menschen, die Sie lieben und von denen Sie geliebt werden, wissen das.

·         Ihre Erkrankung verlangt Zeit zur Heilung, körperlich und seelisch. Deshalb nehmen Sie sich viel Zeit für sich selbst.

·         Kapseln Sie sich nicht ab, sondern versuchen Sie, mit anderen Menschen über Ihre Gefühle und Ängste zu sprechen. Wenn Sie dies nicht mit Angehörigen oder Freunden tun können oder wollen, nehmen Sie Kontakt zu ebenfalls Betroffenen auf.

·         Denken Sie positiv an die Zukunft!

Viele Krebspatienten haben die Erfahrung gemacht, dass ihr Leben unter dem Eindruck der Krankheit intensiver wurde.

 


 

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