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Das oder die Arztzimmer spielen eine ganz wichtige und zentrale Rolle bei der Diagnose und Behandlung einer bösartigen Erkrankung:

Patienten, die an einer bösartigen Erkrankung leiden, haben immer große Probleme. Da spielt es überhaupt keine Rolle, wie ausgedehnt oder bedrohlich diese Erkrankung ist. Es gibt durchaus zahlreiche bösartige Erkrankungen, die bei der richtigen Therapie auch auf Dauer geheilt werden können. Dazu zählt zum Beispiel der Brustkrebs der Frau (Mammakarzinom). Aber unabhängig davon ist die Diagnose einer bösartigen Erkrankung an sich immer ein schwerer Schicksalsschlag und die notwendigen Schritte müssen besprochen werden.

Aber neben der Besprechung der eigentlichen Therapie muss auch Zeit und Gelegenheit dafür sein, die mit der Diagnose einer bösartigen Erkrankung verbundenen Sorgen und Ängste zu besprechen. Dabei geht es zwar in erster Linie um die Erkrankung an sich, aber auch um die Dinge, die mehr oder weniger direkt damit zusammen hängen. Denn unabhängig von der Schwere einer bösartigen Erkrankung hat sie immer auch Auswirkungen auf das persönliche Umfeld. Sie betrifft die Familie und den Freundeskreis. Sie betrifft den Beruf und die Hobbys. Durch die Erkrankung an sich und auch durch viele Therapien sind die Patienten mehr oder weniger in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt.

Wenn wir einmal ganz theoretisch annehmen, dass ein Patient nach seiner Tumorerkrankung ganz sicher geheilt und wieder vollkommen leistungsfähig ist. Dann dauert doch eine aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie mit anschließender Rehabilitation bestehende Behandlung sehr leicht ein Jahr. Bei einem eigentlich berufstätigen Patienten kann das wiederum bedeuten, dass er für dieses Jahr arbeitsunfähig ist. Auch ohne die ganzen gesundheitlichen und therapiebedingten Probleme bedeutet das eine schwere Belastung, weil viele Patienten in dieser Situation um ihren Arbeitsplatz fürchten, was dann wiederum zusätzlich Probleme bedeuten würde.

Leider machen die ganz normalen Alltagsorgen wegen einer bösartigen Erkrankung keine Pause. So haben wir einmal erlebt, dass eine allein stehende Patientin auf unserer Krankenhausstation behandelt werden musste und nicht nach Hause konnte. Mit der Zeit wurde diese Patientin immer unruhiger und dann depressiver, obwohl die Behandlung gut lief. Schließlich kam heraus, dass diese Patientin zunehmenden Ärger mit dem Finanzamt hatte, weil sie ihre Steuererklärung nicht abgeben konnte. Erst ein Anruf durch uns beim Finanzamt brachte hier einen vorübergehenden Aufschub und der Patientin ging es wieder besser.

Alle diese Sorgen und Probleme, die im direkten oder indirekten Zusammenhang mit Ihrer Erkrankung stehen, müssen besprochen werden. Sie sollten einen Arzt finden, mit dem Sie diese Gespräche vertrauensvoll führen können. Dazu gehört nicht nur ärztliche Fachkompetenz sondern Sie müssen sich auch mit Ihrem Arzt zumindest bis zu einem gewissen Grad persönlich verstehen. Zwischen Ihnen und Ihrem Arzt muss oder sollte zumindest sozusagen die Chemie stimmen.

Die mit Abstand meisten solcher Gespräche finden in einem Arztzimmer statt. Nüchtern betrachtet handelt es sich hierbei um einen Raum mit einem Schreibtisch und ein paar Sitzgelegenheiten. Dazu kommt dann sehr häufig noch eine Untersuchungsliege, ein Computer und ein Telefon, mit dem dann auch schon die Probleme für Ihre Gespräche mit Ihrem Arzt beginnen. Zwar benötigt Ihr Arzt das Telefon, um für Sie Termine zu vereinbaren und irgend welche Dinge zu klären. Aber das Läuten dieses Telefons stört auch Ihre Gespräche. Ein ganz banaler Zusammenhang, der aber sehr lästig sein kann. Weiterhin benötigt Ihr Arzt in der heutigen Zeit einen Computer, um sich Notizen zu machen. Während Iherer Gespräche sollte er aber Ihnen zuhören und nicht seinen Computer bedienen.

Was wir mit diesen so alltäglich anmutenden Beispielen sagen wollen ist, dass es Ihren häufig sorgenreichen Gesprächen nutzt, wenn nicht nur die Chemie zwischen Ihnen und Ihrem Arzt sondern auch die Atmosphäre der Umgebung stimmt. Dazu ist kein Designer-Schreibtisch erforderlich sondern vielmehr ein möglichst ungestörter einfacher Raum. – Allerdings stört eine behagliche Einrichtung auch nicht.

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