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Malignes Melanom

Das maligne Melanom, das im Volksmund auch als „Schwarzer Hautkrebs“ bezeichnet wird, wird immer häufiger. Dabei fällt auf, dass die Patienten immer jünger werden: Lag der Altersgipfel vor 30 Jahren noch im sechsten Lebensjahrzehnt, so liegt er jetzt im vierten bis fünften Lebensjahrzehnt. Aber auch Patienten, die schon mit 20 Jahren an einem malignen Melanom erkranken, sind keine Seltenheit. Es kann an allen Stellen der Haut vorkommen. Bei Männern befindet es sich sehr oft am Rumpf, bei Frauen eher an Armen und Beinen.

Es sollte beachtet werden, dass Melanome an beliebigen Hautpartien, also beispielsweise auch im Genitalbereich, am behaarten Kopf, unter Finger- oder Fußnägeln wie auch an den Fußsohlen entstehen können. Angeborene Pigmentmale (Muttermale) besitzen ein gewisses Risiko, zu einem malignen Melanom zu entarten.

Dieses Risiko scheint unter anderem von der Größe des Pigmentmales abzuhängen. Bei sehr großen Malen, die zum Teil ganze Körperpartien bedecken, besteht bereits in den ersten Lebenswochen eines Kindes Handlungsbedarf, da sich in diesem Alter große Anteile dieser Pigmentmale durch ein Abschleifen der Haut entfernen lassen. Auch kleinere angeborene Pigmentmale sollten entfernt werden. Hierbei hängt der Zeitpunkt einer operativen Entfernung vor allem von der Art des Pigmentmales ab.

Bei nahezu jedem Menschen entsteht vor allem in der ersten Lebenshälfte eine mehr oder weniger große Anzahl gutartiger Pigmentmale. Dies ist somit an sich noch kein Grund zur Besorgnis. Allerdings ist mittlerweile bekannt, dass insbesondere Personen mit einer sehr großen Anzahl an Pigmentmalen ein deutlich erhöhtes Risiko besitzen, an einem Melanom zu erkranken. Sollten Sie also mehr als 40 oder 50 Pigmentmale haben, dann lassen Sie sich in jedem Fall regelmäßig - mindestens einmal jährlich - untersuchen, auch wenn keine konkreten Verdachtsmomente bestehen.

Im Aussehen eines Pigmentmales können sich verschiedene Hinweise auf verdächtige Veränderungen ergeben. Besondere Aufmerksamkeit verdient jedes Muttermal an einer ungewöhnlichen Stelle. Häufige Verletzungen eines Pigmentflecks, z.B. durch Scheuern der Kleidung an der Brust, der Taille und/oder der Kragenlinie bzw. durch die Rasur, erhöhen zwar nicht unbedingt das Entartungsrisiko, derartige Pigmentmale sollten jedoch entfernt werden.

Behandlung des Melanoms

Je früher das maligne Melanom erkannt wird, desto besser ist die Heilungschance. Im Frühstadium des Tumors ist noch eine Heilung von nahezu 100 % möglich. Bei später entdeckten Tumoren sinkt die Heilungsmöglichkeit rapide ab.

Liegt der Verdacht nahe, dass ein malignes Melanom vorliegt, kann der niedergelassene Arzt (wenn er über entsprechende Erfahrung verfügt) oder ein Hautarzt sofort eine sog. Exzisionsbiopsie durchführen. Hierbei wird mit einem Sicherheitsabstand durch einen kleinen chirurgischen Eingriff in lokaler Betäubung das Muttermal entfernt. Die Wunde wird mit einer Naht verschlossen. Das entnommene Hautgewebe wird feingeweblich untersucht.

Die Behandlung des Melanoms richtet sich nach der Tumordicke. Bei sehr früh erkannten, sehr dünnen Tumoren ist das Risiko der Tochtergeschwulstbildung ausgesprochen niedrig. Die Heilungschance dieses Tumors ist dann wesentlich besser als bei vielen anderen Krebsformen. Aber auch bei später behandelten Tumoren kann noch in einem Großteil der Fälle eine Heilung erreicht werden.

Die Behandlung richtet sich auch nach der Ausdehnung der Geschwulst. So kann unter Umständen bei sehr frühzeitig erkannten Melanomen eine Entfernung mit kleinerem Sicherheitsabstand gesunder Haut bereits ausreichen, während man bei fortgeschritteneren Tumoren einen größeren Sicherheitsabstand empfiehlt. Hierbei müssen evtl. Hautübertragungen (Transplantationen) oder andere plastisch-chirurgische Verfahren zur Verschließung der Wunde zum Einsatz kommen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann vorsorglich auch die operative Entfernung von Lymphknoten sinnvoll sein. Besprechen Sie Einzelheiten mit Ihrem behandelnden Arzt.

Nachsorge

Der Nachsorge kommt beim malignen Melanom eine außerordentliche Bedeutung zu, um eventuell auftretende Metastasen oder Rezidive möglichst in einem behandelbaren Stadium zu entdecken und um dem Patienten bei der Bewältigung seiner Erkrankung zu helfen. Die Dauer der Nachsorge sollte wenigstens zehn Jahre betragen. Die Häufigkeit der Untersuchungen richtet sich u.a. nach dem Tumorstadium und liegt in der Regel zwischen viertel- und halbjährlichen Terminen. Es können zur Sicherheit auch häufigere Kontrollen sinnvoll sein; bei langem, tumorfreiem Verlauf können aber auch jährliche Untersuchungen ausreichend sein. Die für Sie besten Zeitabstände wird Ihr Arzt mit Ihnen abklären.

 


 

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