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Die Geräte der Röntgenbestrahlung sind Überbleibsel der Strahlentherapie aus längst vergangenen Tagen und haben mit der heutigen Tumorbestrahlung überhaupt Nichts mehr zu tun. Es handelt sich im Grund genommen um verstärkte Röntgenröhren. Es gibt zwei große Anwendungsgebiete der Röntgenbestrahlung:

Wenn ein ganze Reihe degenerative Veränderungen der Gelenke, also etwas verallgemeinernd Verschleißerscheinungen, durch orthopädische Maßnahmen und Krankengymnastik nicht gebessert werden, kann eine Röntgenbestrahlung überlegt werden. Besonders wirksam ist diese Form der Bestrahlung bei schmerzhafter Bewegungseinschränkung der Schulter durch Verkalkungen in der Sehnen (Periarthitis humeroscapularis, PHS), bei Arthrose im Daumengrundgelenk, beim so genannten Tennisellbogen, bei Arthose im Kniegelenk, bei Arthrose in den Fußgelenken, bei Entzündungen im Ansatzbereich der Achillessehne und beim so genannten Fersensporn. Bei diesen Indikationen kommen zwischen sechs und zehn dieser Röntgenbestrahlungen in recht niedriger Dosis zur Anwendung. Der Erfolg kann in aller Regel erst nach zwei bis drei Monaten beurteilt werden.

Das zweite große Anwendungsgebiet ist eine ganz bestimmte Form von bösartigen Hautveränderungen, die besonders im Gesichtsbereich nach jahrelanger intensiver Sonneneinstrahlung auftreten. Diese Basaliome wachsen zwar wie bösartige Tumore, sie verursachen aber nie Metastasen. Durch die bevorzugte Lokalisation im Gesichtsbereich kann eine operative Entfernung unter Umständen schwierig sein. Dann ist eine ganze bestimmte Röntgenbestrahlung, die so genannte Chaoul-Bestrahlung, eine gute Alternative. Je nach Situation kommen hier zwischen 10 und 15 Bestrahlungen zur Anwendung. Bei sehr empfindlicher Haut führen diese Chaoul-Bestrahlungen zwar zu einer vorübergehenden Entzündung der Haut, die zunächst schlimmer aussehen kann als das Basaliom selber, doch wird in aller Regel eine sehr zuverlässige Heilung erreicht.

Nachdem die Röntgenbestrahlung noch vor wenigen Jahren immer mehr in Vergessenheit geriet, werden heute mit gutem Grund wieder mehr Patienten damit behandelt. Betrachten wir die Verschleißerscheinungen der Gelenke: Entweder behandelt man hier über eine lange Zeit mit recht nebenwirkungsreichen Medikamenten, die naturgemäß den ganzen Körper betreffen, oder aber man entscheidet sich für eine lokale Röntgenbestrahlung über einen kurzen Zeitraum. Wenn die Umstände zusammen passen, fällt da die Entscheidung nicht besonders schwer.

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