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Simulation

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Die Simulation ist ein ganz entscheidender, wenn nicht der entscheidende Teil bei Ihrer Bestrahlung. Der Begriff an sich erklärt im Grunde genommen, was hier geschieht: Natürlich muss bereits die erste Bestrahlung vollkommen exakt passen. Also muss bereits vorher die Bestrahlung möglichst sorgfältig geplant werden. Dazu verwendet Ihr Strahlentherapeut ein Gerät, das die Möglichkeiten eines Bestrahlungsgerätes nachahmt. Oder mit anderen Worten: Vor ihrem eigentlichen Beginn wird die Bestrahlung simuliert.

Das bei der Simulation verwendete Gerät heißt Simulator und ist im Grund genommen genau so gebaut wie ein Bestrahlungsgerät. Die Funktionsweise des Tisches, auf dem die Patienten gelagert werden, muss mit dem eigentlichen Bestrahlungstisch identisch sein und auch die Bewegungen des Gerätes um den Patienten selber müssen sich entsprechen. Mit anderen Worten muss der Simulator auf das zukünftige Bestrahlungsgerät abgestimmt sein. Sonst funktioniert das ganze Verfahren nicht. Der einzige Unterschied ist, dass exakt an der Stelle, wo beim Bestrahlungsgerät die Strahlung entsteht, beim Simulator eine Röntgenröhre eingebaut ist. In Verbindung mit einer elektronischen Vorrichtung, die die Röntgenstrahlung in ein Monitorbild umwandelt, entsteht eine so genannte Durchleuchtungseinrichtung, die in der beschriebenen Art und Weise ein sehr realistisches Bild von der zukünftigen Bestrahlung ermöglicht.

Wesentliche Voraussetzung für jede Simulation sind vorangegangene Untersuchungen, die die zu bestrahlende Region möglichst gut darstellen. Hier sind in aller Regel Röntgenaufnahmen und Computertomographien erforderlich, die je nach Situation durch Kernspintomographien und andere Untersuchungen ergänzt werden müssen. Sollte bei der ersten Simulation auffallen, dass die zur Verfügung stehenden Untersuchungen nicht ausreichen, wird Ihr Strahlentherapeut diese notwendigen Untersuchungen anordnen. Zwar entsteht dadurch eine Verzögerung, doch sollten Sie diese Zeit akzeptieren, da sie ihre Behandlung verbessert.

Bei der ersten Simulation wird zunächst die für Ihre Bestrahlung beste Lage auf dem Simulationstisch, der ja dem Bestrahlungstisch entspricht, gesucht. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass die einmal bestimmt Lage immer wieder möglichst exakt gefunden wird, denn nur so ist es möglich, jede einzelne Bestrahlung genau zu platzieren. Deshalb gibt es in allen Räumen, die unmittelbar mit der Bestrahlung zu tun haben, die gleiche Vorrichtung zur Überprüfung Ihrer Lage auf einem Bestrahlungstisch. Es handelt sich hierbei um ein System von Laserlinien, die aus drei verschiedenen Richtungen Kreuze auf der Oberfläche Ihrer Haut zeichnen, die dann durch Stifte markiert werden können. So ist es mit recht geringem Aufwand möglich, immer eine möglichst gleiche Lage auf dem Bestrahlungstisch zu erreichen. In aller Regel finden die Bestrahlungen in Rückenlage statt, weil diese Position sehr stabil ist und der Simulator genau wie das Bestrahlungsgerät an jede Stelle um den Patienten fahren kann. Manchmal ist bei Bestrahlunge im Bauchraum allerdings eine Lagerung auf dem Bauch sinnvoller. Eine Lage auf der Seite ist aber bis auf wenige Ausnahmen zu vermeiden.

Als nächstes wird bei den meisten Simulationen nur das grobe zukünftige Bestrahlungsgebiet festgelegt. Auf dieser Grundlage wird dann eine spezielle Computertomographie angefertigt. In dieser Situation fragen Sie sich möglicherweise, warum denn schon wieder eine Computertomographie erforderlich ist, wo doch vor der Simulation zahlreiche Untersuchungen erfolgten. Jedoch hat dies mehrere gute Gründe. Da diese Computertomographie für die Bestrahlungsplanung verwendet wird, muss sie in genau der Lage erfolgen, in der auch die Bestrahlung erfolgen soll. Außerdem darf bei dieser Computertomographie kein Kontrastmittel gegeben werden, da das die Abbildung der Gewebe verändert und die Bestrahlungsplanung verändern würde.

In jedes einzelne Bild dieser Computertomographie markiert Ihr Arzt dann, welche Region genau bestrahlt werden soll und auf welche Regionen besonders geachtet werden muss, damit es nicht zu unnötigen Schäden kommt. Auf der Grundlage dieser Markierungen berechnet dann ein speziell ausgebildeter Physiker in Zusammenarbeit mit Ihrem Strahlentherapeuten Ihren ganz persönlichen Bestrahlungsplan. Dieser Bestrahlungsplan ist so absolut individuell auf Ihre persönliche Situation abgestimmt und damit so zu sagen ein Einzelstück, das Ihrem Strahlentherapeuten ein dreidimensionales Bild von Ihrer Bestrahlung liefert. Diese Arbeit ist nur mit sehr leistungsfähigen Computern möglich und benötigt dennoch einige Zeit. (Damit Sie sich wenigsten eine grobe Vorstellung von einem solchen Bestrahlungsplan machen können, stellen wir einige Pläne unter dem Kapitel „Bestrahlungspläne“ vor.)

Auch moderne Bestrahlungsgeräte bestrahlen eigentlich immer nur über ein rechteckiges Bestrahlungsfeld, das besonders für die Bestrahlung von inneren Organen kaum geeignet ist. Um nun die rechteckigen Bestrahlungsfelder auf die Form des eigentlich gewünschten Bestrahlungsfeldes anzupassen gibt es zwei Möglichkeiten, die durch die Simulation und die Bestrahlungsplanung berechnet werden:

·      Erstens können aus einer bleiähnlichen Metalllegierung so genannte Blöcke nach der Vorlage einer Röntgenaufnahme gegossen werden, die dann für jedes einzelne Bestrahlungsfeld mit Hilfe einer speziellen Halterung zwischen den Patienten und den Bestrahlerkopf gebracht werden müssen. Das ist ein zwar sehr aufwändiges aber auch sehr genaues Verfahren, um gesundes Gewebe, das eigentlich nicht bestrahlt werden soll zu schonen.

·      Zweitens gibt es den so genannten Multi-Leaf-Kollimator (MLC). Hier sind in den Bestrahlerkopf 40 oder mehr Lamellen auf zwei gegenüberliegenden Seiten eingebaut, die jede Einzelne über einen eigenen Motor bewegt werden können. Auch dadurch kann das Bestrahlungsfeld recht genau an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.

Anschließend ist eine erneute Simulation erforderlich, bei der der berechnete Bestrahlungsplan auf Sie übertragen wird.

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